Abteikirche in himmlischen Klangfarben

 

Das Musikkolleg Abtei Hamborn verbindet Menschen. Dass das Motto auch weit über den Projektchor „Akzente“ und die Bläsersymphonie hinausstrahlt, wurde wieder einmal beim Jahreskonzert am 5. September deutlich. Rund 100 Mitwirkende sorgten mit einem anspruchsvollen Programm für einen besonderen musikalischen Abend, der die gut gefüllte Abteikirche St. Johann erstrahlen ließ.

 

Gesang sei eines der Talente der Schöpfungsgeschichte, die es zu pflegen gilt, so Abt Albert in seiner Begrüßung zum Konzertabend „Klangfarben des Himmels“. Und so freute er sich auf die Darbietungen der Chöre, Solisten und Musiker. Gleichzeitig sprach er die Einladung aus, zum Konzertende in den Gesang mit einzustimmen. Durch das Programm führte Kuratoriumsmitglied Manfred Blanz. 

Die Bläsersymphonie der Abtei Hamborn unter der Leitung von Jan-Philipp Arendt eröffnete mit ausgewählten Stücken aus dem Musical „Mary Poppins Returns“ und entführte damit das Publikum in eine Welt der Leichtigkeit und Fantasie.

Der Chor Unisono St. Hildegard schloss sich mit zeitgenössischen Interpretationen der Kirchenliturgie an. Die NGL-Messe „Lichter auf dem Weg“ verbindet Lobpreis mit Popularmusik. Leiter Markus Kämmerling und Unisono brachten daraus Kyrie, Gloria und Sanctus ausdrucksstark zu Gehör.

Coline Hardelauf und Uwe Walter ergänzten sich zu einem stimmgewaltigen Gesangsduo. Mit der Hymne „You Raise Me Up“ und der Ballade „Can’t Help Falling In Love” verzauberten sie das Publikum mit Stücken der Ermutigung und Liebe.

Aus dem benachbarten Mülheim an der Ruhr kamen gleich zwei Chöre zusammen. Die Frauenensembles weBelieve und YoungVoices aus St. Barbara, angeführt von Burkhard Kölsch, präsentierten drei mitreißende Popsongs: „Carry the light“, „Someday“ und „A Million Dreams“ aus „The Greatest Showman“.

 

Mit sphärischen Klängen von Eric Whitacre ging es weiter. 2005 schrieb er „Lux Aurumque“ als Komposition für Blasorchester. Die Bläsersymphonie erfüllte die Abteikirche mit Klangfarben von Licht und Gold.

Für ein weiteres Programm-Highlight sorgte The Afterparty. Die Band der Schülerinnen und Schüler der Leipniz-Gesamtschule und des Abtei-Gymnasium entfesselte Standing Ovations für ihre Interpretationen von „Mirrors“ (Justin Timberlake), „Valerie“ (Amy Winehouse) und „Don’t Stop Me Now“ (Queen).

Peter Schäfer, der für den Konzertabend verantwortlich zeichnete, folgte mit dem Projektchor „Akzente“. Mit mitreißenden Rhythmen führte er die „Ragtime-Mass“ von Johann Simon Kreuzpointner auf: Lateinische Messe trifft auf musikalische Ursprünge des Jazz. Die Instrumentalisten Gregorio Mangano (Trompete), Theresa Bürger (Klarinette), Dr. Matthias Keidel (Saxophon), Detlef Kaleta (Cajon), Tobias Terhardt (Piano) und Burkhard Kölsch (Bass) sorgten für viel Schwung und Volumen.

Von New Orleans ging die klangliche Reise weiter nach Kuba. Mit „Night in Havana“ gibt Komponist Lars Ericsen eine Referenz an den Cha-Cha, in dem er die Bläser vom morbiden Charme in Moll zur kubanischen Lebensart in Dur wechseln lässt.

Zum Finale sang noch einmal das Gesangsduo. Mit „Time To Say Goodbye”, einst aufgeführt von Andrea Bocelli und Sarah Brightman, nahte der Abschied von einem fulminanten Abend. Diesen beschlossen schließlich alle Mitwirkenden im Altarraum mit „Freude schöner Götterfunken“. Der Finalsatz von Beethovens Neunter Symphonie vertonte Schillers Ode an die Freude. Und Freude war auch das bestimmende Gefühl, in dem sich alle Chöre, Ensembles und Publikum miteinander verbanden. Ein gelungener Abend in „Klangfarben des Himmels“.

Ein besonderer Dank geht an Toningenieur Arnim Bartetzky für seine gute Abmischung der Musik angesichts der nicht einfachen Akustik der Abteikirche. Im Anschluss an das Konzert nutzten viele die Gelegenheit zu Austausch und Begegnung im Abteizentrum.