Er ist gerade 65 geworden und will wieder Musik machen: Die Rede ist von Klaus Schuster. Also hat der Hamborner seine Trompete entstaubt. Von 1972 – also mit 14 – und bis 1990 hatte er sich und viele andere mit den imposanten Klängen dieses Instruments erfreut. Und jetzt?

„Meine Pensionierung 2021 hatte sich im neuen Jahrzehnt nach 2020 abgezeichnet“, schrieb er Musikkolleg-Leiter Peter Schäfer. „Hintergrund für die neue Freude an Musik war Corona und die Pensionierung. Nach der langen Trompetenpause habe ich dann wieder mehr und mehr geblasen.“
Schuster ist mit seiner Geschichte einer der Wiedereinsteiger, denen das Musikkolleg Abtei Hamborn eine Plattform bietet. Peter Schäfer hatte das beim Neustart des Kolleg im zweiten Pandemie Jahr bereits angedeutet. Der Kirchenmusiker und Musikdidaktiker dachte an Leute wie Schuster.Sie könnten ihre Lust für Musik in der jungen Einrichtung entfalten. Schäfer: ,,Das Kolleg will Musikern eine Plattform geben, damit sie wieder zu ihrem Instrument kommen.“
Für den gelernten Bankkaufmann blieb es 2023 jetzt nicht bei Übungen. Jetzt gab er ein Gottesdienst-Konzert mit der jungen Abtei-Gymnasiastin Valeria Maurischat. In der Reihe ,,Musik in St. Joseph zur Samstagsmesse ihre anatolische Langhalslaute mit seiner Trompete. Beide sehr unterschiedlichen Instrumente klangen durch Maurischat und Schuster hervorragend zusammen.
Und Schuster?: Sicherlich wird der Bankfachwirt, Vater zweier erwachsener Söhne und doppelte Opa nach 48 Jahren im Beruf jetzt aber nicht das letzte Konzert mit seinem ,,Lebens-Instrument“ gegeben haben. Schäfer und andere im Kolleg werden ihn motivieren und dabei unterstützen.